Charsy Art’s Zauber-, Hippie-, psychedelische Kolumbien-inspirierte Superkommode – Teil 1

 

Die Idee dahinter

Während sein Klamottenprojekt langsam Gestalt annahm machte sich Charsy schon intensiv Gedanken darüber, auf welche Wege er sonst noch sein Hobby zum Beruf und somit die Welt mit seiner Kunst beglücken konnte. Was wäre, wenn er nicht versuchte seine Kunst schon von vornherein auf ein Medium zu beschränken sondern viel mehr die kreativen Ideen an die Umgebung anzupassen? Als so eine Art künstlerische Dienstleistung auf Nachfrage?

Was für eine schöne Idee und obendrein hatte dieser Ansatz den Vorteil, dass er nicht zwangsläufig etwas mit Produktion zu tun hatte. Nein, man konnte die Idee sogar im Sinne des Upcycling auf Sperrmüll, auf alte Möbel und auf Selbstgebautes aller Art, wie zum Beispiel Dekoration oder Bilderrahmen anwenden. Wenn etwas wirklich umweltfreundlich war, dann das Verzieren  und Aufwerten bereits vorhandener Dinge!

Doch wie fing man ein solches Vorhaben am besten an? Lange grübelte er, ob es wohl am besten sei erst eine Website einzurichten, auf der er seine Idee anbieten konnte, Vorlagen zu zeichnen, das Ganze über soziale Medien zu bewerben oder im kleinen mit Bilderrahmen anzufangen. Die Lösung war simpel: das Beste war einfach mal anzufangen!

Dank des Vertrauens seines Umfeldes in seine künstlerischen Fähigkeiten ließ der erste Auftrag nicht lange auf sich warten: Eine Kommode sollte es sein. Eine Kommode so einzigartig und atemberaubend, wie das Leben. Eine Kommode, die noch in Jahrhunderten einen Platz in den prestigeträchtigsten Museen dieser Welt haben würde.

So stürzte Charsy sich Hals über Kopf in das nächste große  Abenteuer!

 

Von der Loco Zuckerrübe und anderen Inspirationsquellen

 

Das zu gestaltende Objekt ließ dank intensiver Recherche auf den Webseiten einschlägiger Internetflohmärkte nicht allzu lange auf sich warten. Im Sinne der Umweltfreundlichkeit wurde natürlich nichts neu gekauft, sondern auf Gebrauchtware zurückgegriffen und so stand schon wenige Tage nachdem er den Entschluss gefasst hatte das Projekt zu starten eine Kommode vor Charsy.

In einer Kreativ-Sitzung sammelte er mit seinem interessierten potenziellen Neukunden, in Form künstlerisch wertvoller Gedankenergüsse, diverse Vorschläge für mögliche Gestaltungsideen der Kommode. Hierbei handelt es sich um einen hoch komplexen und sensiblen Prozess in dem der Schaffende dem Interessenten mit speziellen Methoden inspirierendes Ideengut zu entlocken versucht. Original-Mitschnitte in Form von seltenem Bildmaterial habe ich speziell für diesen Vortrag zugänglich gemacht. Hierbei hat der Autor des Artikels sich vorbehalten Teile der Fotos unkenntlich zu machen.

Auch inspirative Schnappschüsse wurden Charsy zur Verfügung gestellt, mit der Option diese visuellen Eindrücke in seine Arbeit mit einfließen zu lassen. Dennoch wurde mehrfach betont, dass man die Arbeit und das freie Schaffen des Künstlers nicht behindern wolle, was der kreativen Energie im weiteren Verlauf noch ungemeinen Aufschwung verleihen sollte!

 

Im Grunde wollte er, beschwingt und voller Tatendrang, daraufhin gleich los legen bis ihm auffiel, dass er weder die entsprechenden Materialien noch Erfahrung im Bemalen von Möbeln mitgebracht hatte. Einige perfekt ausgeleuchtete und professionell gefilmte YouTube Tutorials zum Thema Möbel bemalen später war er sich absolut sicher, dass er sich mit dem Vorhaben doch übernommen hatte…

Eins war klar: ohne Farbe und mit den bescheidenen und größtenteils haarlosen Pinseln, die er noch aus der Schulzeit sein Eigen nannte würde es in keinem Fall etwas werden. Nächster Halt: das lokale Kunstfachgeschäft!

 

Selber Schuld…

… wer die meiste Zeit mit Bleistiften auf Papier zeichnet kann sich logischerweise zunächst nicht übermäßig gut mit Acrylfarben und dem Bemalen von Holz auskennen.

Aufgrund meiner doch eher begrenzten Erfahrung mit Pinseln war mein erster Impuls die Kommode mit Acrylstiften beziehungsweise Markern zu bemalen, um mich zumindest auf eine Vertraute Handhabung verlassen zu können.

In Anbetracht der Größe der zu bemalenden Oberfläche, der höheren Deckkraft und sicherlich auch aus Neugier entschied ich mich letztendlich doch für den Gang zum Hobbymarkt und stand kurze Zeit später mit den erworbenen Farben und Pinseln sowie einer gehörigen Portion Tatendrang wieder vor der Kommode. Die Idee war nun sowohl mit den Lacken aus der Dose, als auch den Stiften tätig zu werden.

Fotos und Frustration

Im ersten Schritt machte ich mich an eine der Schubladen auf die ich das Foto der Häuserschlucht in meinem eigenen Stil malen wollte. Die Vorzeichnung der rechten Seite der Häuser mit dem Bleistift hat auch hervorragend geklappt. Diese sollten nach links in geschwungenen Linien ineinander verlaufen. Leider musste ich feststellen, dass es nicht ganz so einfach ist mit Pinseln und Farbe auf Holz eine einigermaßen realistische Szenerie abzubilden. Obendrein hatte ich vergessen, dass ich kein allzu großer Fan vom Abzeichnen oder in diesem Fall Abmalen realistischer Vorlagen bin. Hierfür fehlte mir auch für eine Umsetzung in diesem Kontext die Übung und Erfahrung.

 

 

Dieses ernüchternde erste Erlebnis wurde anschließend in einer Farbexplosion auf der darunterliegenden Schublade aufgearbeitet.

An diesem Abend fragte ich mich was ich mir dabei wohl gedacht hatte und konnte mir eigentlich nur vorstellen das Geschehene zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu überpinseln. Tatsächlich sollte das Ganze aber noch eine interessante Wendung nehmen.

Trotzdem habe ich zu diesem Zeitpunkt den Entschluss gefasst, dass ich die Vorlagen sehr viel freier interpretieren möchte, womit ich dann auch gleich auf dem Deckel anfing…

Neustart auf dem Deckel

Nachdem ich einige Tage über weitere Gestaltungsmöglichkeiten nachgedacht hatte entschied ich  mich dazu einen Baum zu  malen. Genauer gesagt einen Zauberbaum, der einerseits zu den Naturfotos Bezug nehmen und andererseits die Farbgebung der Häuserschlucht einfangen sollte.

Nun kamen meine ersten ernsthaften Erfahrungen mit Acrylfarben, während ich an dem geschwungenen Stamm arbeitete. Hierbei stellte ich fest, was für tolle Effekte man mit dem Ineinanderlaufen von Farben erzielen konnte. Auch die Möglichkeit des Mischens, welche ich mit den Stiften nicht so gehabt hätte, half Farbverläufe einzubauen. 

So wurde aus einem kleinen braunen Häufchen schnell die Vorlage für einen farbenfrohen Baum:

Der Baum bekommt “Blätter”

Als nächstes sollte der Baum Blätter bekommen, die ich zunächst mit Bleistift vorzeichnete. Wenn man den Bleistift auf dem Holz wieder weg bekommen möchte, dann eignet sich ein kleiner Tropfen Öl auf einem Lappen. Man muss nur darauf achten, die Oberfläche im Anschluss wieder zu säubern. 

Bei den Farben der Blätter habe ich mich von unten rechts ausgehend entgegen dem Uhrzeigersinn an den Farben der Häuserschlucht orientiert, um das, was ich an dem Bild besonders beeindruckend fand in die Arbeit mit einfließen zu lassen:

Der rechte Teil erwacht zum Leben

Als nächstes habe ich mich des gelb-orangen Hintergrundes auf der rechten Seite des Deckels angenommen, der sehr viel unruhiger, als der Rest des Bildes ist.

Für mich war von Anfang an klar, dass die Farben des Baumes nach rechts hin in rot verlaufen sollen, um so einen Gegensatz zu der grünen Welle zu bilden die sich nach rechts hin aufbäumt, inspiriert vom Meer und den Bergen. Die ineinander gelaufenen rot und pink-töne am unteren Ende gehen von den Wurzeln und Blättern des Baumes aus. Hierbei tropfen die Blätter mit Farbe in den Verlauf hinein, als würden sie schmelzen, so wie in verschiedenen anderen Kunstwerken von mir. Der gelb-orange-rote Hintergrund hat hier von der Form und Struktur her fast etwas von einer Blüte, die riesig groß im Hintergrund steht. Der schwarze Schriftzug in der oberen rechten Ecke, der sich nur bedingt gut in die Gesamtkomposition einfügt ist ein Relikt aus der Nacht der Ideenfindung, die ich eingangs erwähnte. Aufgrund des starken Kontrastes der Farbe ließ sich diese nur schwer überdecken.

Als nächstes habe ich weiter am Verlauf der grünen Farbe gearbeitet, welche zur rechten Seite hin die Hauptrolle übernimmt und sich bis in die oberste Ecke aufbäumt. Als Inspiration für diesen Teil des Kunstwerks dienten mir die Naturaufnahmen der Berglandschaften und im weiteren Verlauf der Himmel und die Wolken. Dennoch fehlte mir ein Übergang von der unruhigen rechten Seite zum klar strukturierten Baum, sodass ich mir hier noch etwas überlegen musste. 

Auch die Wolkendecke und den blauen Himmel wollte ich mit einfließen lassen und hierüber später den Übergang gegen den Uhrzeigersinn zurück zum Baum schaffen.

Zurück zum Baum

Die nächsten Arbeitsschritte waren wiederum dem Baum gewidmet. Dieser sollte nun mit einer zweiten Schicht Farbe versehen werden, um noch lebendiger zu wirken und die Verläufe mehr zur Geltung kommen zu lassen. Unten habe ich einen kleinen vorher-nachher Vergleich eingestellt. In der unteren rechten Ecke habe ich noch mehr rot eingesetzt und mit einer weiteren Schicht Farbe die Äst noch detaillierter ausgearbeitet. 

Im Anschluss sollten mit schwarzem Lackmarker die Außenlinien gezogen werden und weitere Details in Stamm, Äste und Wurzeln eingezeichnet werden. Hierbei muss man vorsichtig vorgehen, da das Hänge bleiben mit der Spitze des Markers an Erhebungen im Lack zu Spritzern führen kann. 

Im vorerst letzten Arbeitsschritt habe ich mich wieder dem rechten Teil der Kommode zugewandt, um den Bogen zurück zum Baum zu einem Abschluss zu bringen. Die Idee für den Deckel lässt sicher einiges an Spielraum für Ideen und Fragen. Letztlich ist es meine verworrene, verlaufene und psychedelisch “angehauchte” Interpretation des Bilmaterials. Ein schöneres Foto vom letzten Stand des Deckels folgt noch, ebenso wie ein Blogbeitrag zu den Schubladen im zweiten Teil! Außerdem habe ich noch Videomaterial, dass Teile des Arbeitsprozesses zeigt und noch darauf wartet verarbeitet zu werden 🙂 

Hier geht es übrigens zu Teil 2, der Gestaltung der Kommodenfront!

 

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